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Home-Office oder Büroarbeit?

Interview mit George Macdonald zu den neuen Home-Office-Regeln bei MACD

Constanze Lenzen - 20. Januar 2022

Vor Corona arbeiteten wir alle standardmässig in den Büros. Das Arbeiten im Home-Office war eine absolute Ausnahme und musste vorher genehmigt werden.

Im März 2020 ging das gesamte MACD Team aufgrund der Corona-Pandemie schnell und erfolgreich in den Home-Office-Modus über - zum Glück standen den meisten MACD'lern Laptops zur Verfügung. Die Büros blieben jedoch für alle offen, die lieber im Büro arbeiten wollten - natürlich immer unter den geltenden Hygienevorschriften und Arbeitsschutzbestimmungen. Seit November 2021 gilt die 2G Regel in unseren Offices in Aachen und Urdorf.

Wir alle wissen, dass die letzten zwei Jahre aussergewöhnlich waren. Fast alle MACD'ler sind jedoch mittlerweile geimpft und geboostert, so dass unsere Geschäftsführung eine Entscheidung treffen musste: Sollen wir unsere sehr liberale Home-Office-Regelung beibehalten oder ins Büro zurückkehren?

Im Interview gibt George Macdonald, CEO MACD einen Rückblick auf die bisherige Home-Office-Zeit und beantwortet die Frage, ob und wie das MACD Team in die Büros zurückkehren wird:

Welche Probleme sind in den vergangenen 2 Jahren aufgrund der Home-Office-Situation aufgetreten?

"Die zwischenmenschliche Kommunikation und die Teambildung beim MACD haben in dieser Zeit gelitten. Wir haben versucht, dem entgegenzuwirken, indem wir digitale Veranstaltungen, Quizspiele und Mittagessen organisiert haben. Aber diese waren immer noch kein guter Ersatz für ein persönliches Treffen."

Wie hast du persönlich deine Zeit im Home-Office erlebt?

"Aus persönlicher Sicht habe ich es als positiv empfunden. Es gab mir die Flexibilität, von England aus zu arbeiten und für längere Zeit bei meinen Eltern zu wohnen. Und der Wegfall des Arbeitsweges war ein grosser Bonus - normalerweise benötige ich eine Stunde Fahrtzeit ins Büro. Was ich am meisten vermisst habe, waren die sozialen Kontakte, z.B. das Mittagessen mit dem Team und die Besuche bei den Kunden."

Was sind die Vor- und Nachteile aus deiner Sicht als CEO?

"Zu den Vorteilen gehören: mehr Flexibilität (z.B. ist es einfacher, die frühen Support-Stunden abzudecken) und die Mitarbeitermotivation - unsere Mitarbeiter:innen haben uns deutlich zu verstehen gegeben, dass sie überwiegend lieber im Home-Office arbeiten. Zu den Nachteilen gehören: der Mangel an differenzierter Kommunikation, insbesondere, wenn es zu Missverständnissen kommt und der fehlende Kontakt mit dem gesamten Team."

Wie wurden die neuen Home-Office-Regeln bei MACD entwickelt?

"Wir wollten ein Modell mit dem Besten aus beiden Welten kreieren. Wir starteten mit einer anonymen Mitarbeiterbefragung, um das Feedback des gesamten Teams einzuholen. Nach Auswertung der Resultate haben wir in mehreren Management-Sitzungen die Vor- und Nachteile von Home-Office und die zu berücksichtigenden Aspekte (Arbeitsmethoden, rechtliche, steuerliche, gesundheitliche Aspekte usw.) erörtert und dies in Meetings mit unseren Teamleiter:innen vertieft. Schliesslich dokumentierten wir die neuen Regeln und die Massnahmen, die zur erfolgreichen Umsetzung nötig sind. Auf unserem Company Meeting im Oktober habe ich allen MACD'lern die neuen Regeln vorgestellt."

Wie sieht die Home-Office-Regelung ab 2022 bei MACD konkret aus?

"Im Kern haben wir einen Bürotag pro Woche, wobei die genauen Details von Team zu Team entschieden werden können. Wir wollen, dass die Teamleiter:innen eine gewisse Flexibilität haben, um eine Arbeitsmethode festzulegen, die für ihr Team am besten geeignet ist. Denn einige Bereiche benötigen vielleicht mehr verbale Kommunikation als andere und es kann Zeiten geben, in denen ein Team regelmässiger im Büro sein muss - zum Beispiel, wenn ein neues Teammitglied an Bord kommt."

Gab es schon Rückmeldungen von den Mitarbeiter:innen?

"Die neuen Regeln wurden allgemein positiv aufgenommen. In den nächsten Monaten wird es darauf ankommen, dass alle Mitarbeiter:innen das richtige Equipment haben, um nahtlos zwischen Zuhause und dem Büro wechseln zu können. Es ist wichtig, dass das gesamte Team über die richtigen Tools verfügt, um problemlos arbeiten zu können. Deshalb werden wir regelmässig Feedback von den Teamleiter:innen einholen."

Die aktuelle Corona-Lage ist drastisch und die Inzidenzen steigen: Würdest du den Teams trotzdem empfehlen, ab sofort 1x wöchentlich im Office zu arbeiten?

"In der Schweiz und in Deutschland gilt zur Zeit die Home-Office-Pflicht, so dass die Teams den wöchentlichen Präsenztag selbstverständlich nicht umsetzen müssen. Die Lage ist insgesamt besser als in der Vergangenheit und ich bin optimistisch für die Zukunft. Wir werden so lange im Home-Office arbeiten, bis sich die Lage soweit verbessert hat, dass wir ganz sicher sein können, dass es richtig ist, wieder ins Büro zu gehen."

Welche zukünftigen Herausforderungen der virtuellen Zusammenarbeit siehst du bei MACD?

"Eine solche flexible Home-Office-Regelung kann nur funktionieren, weil wir uns gegenseitig vertrauen. Ein ausgewogenes Mass an Freiheit und Verantwortung ist wichtig. Das Privatleben sollte aber nach wie vor um das Arbeitsleben herum organisiert werden und nicht umgekehrt. Die Schwierigkeit könnte sein, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter:innen nicht vergessen, Pausen zu machen, sich regelmässig zu bewegen und das soziale Miteinander und der Teamzusammenhalt nicht zu kurz kommt.

Wir legen ein Augenmerk auf die Stärkung der psychischen Gesundheit aller Teammitglieder. Im Herbst nahm 1/3 der Belegschaft an einem Training zur Stärkung der Resilienz teil. Wir haben Richtlinien entwickelt, zu welcher Zeit man arbeiten oder E-Mails verschicken darf, um eine Überarbeitung zu vermeiden. Alle Teamleiter:innen sind zudem angehalten, regelmässig Einzelgespräche mit ihren Mitarbeiter:innen zu führen, um mögliche Probleme frühzeitig erkennen und gemeinsam eine Lösung finden zu können."

Was ist für dich besonders wichtig?

"Wir werden den Stand der Dinge im dritten Quartal 2022 anschauen, um aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und uns weiterzuentwickeln. Wir leben in dynamischen Zeiten, in denen sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, schnell verändert. Es ist unsere Aufgabe, uns immer wieder anzupassen und gemeinsam die beste Arbeitsweise zu finden. Mein Ziel ist, jeder und jedem Einzelnen im Team die Freiheit zu geben, damit die Arbeit bestmöglich ausgeübt werden kann."